Ein sportliches Großereignis jagt diesen Sommer das nächste! Zunächst gratulieren wir der spanischen Nationalmannschaft zum Gewinn der Fußball-Europameisterschaft und dem Slowenen Tadej Pogačar zum Sieg bei der 111. Tour de France. Große Leistungen fordern ihren Tribut: So musste Tadej Anfang der Woche leider seine Teilnahme an den Olympischen Spielen absagen, da die Erschöpfung nach der Tour zu groß war. Die Olympiade hat derweil begonnen, weshalb die Zieleinfahrt der Tour de France ausnahmsweise nicht über die Champs-Élysées in Paris, sondern in Nizza verlief.
In unserer aktuellen Podcast-Episode haben wir uns bereits vor einer Woche mit dem Thema Olympia 2024 und vor allem mit dem mentalen Leistungsdruck auf Athlet:innen beschäftigt.
Macht es einen Unterschied, ob man als Medaillenfavorit oder als Underdog an den Start geht? Oder liegt es einfach in der Natur der Sache, dass man sich bei einem solchen Ereignis unabhängig von den Medaillenchancen maximalen Druck macht?
Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, aber klar ist, dass jeder Qualifizierte den größtmöglichen Erfolg erzielen möchte. Manche profitieren vom Druck, während andere darunter leiden. Die Kunst bzw. das Erfolgsrezept besteht darin, Strategien zu entwickeln, um mit diesem Druck umzugehen und sich, wenn nötig, Hilfe zu suchen.
Ansätze eine Strategie zu entwickeln das eigene Mindset besser aufzustellen und Druck entsprechend zu kanalisieren gibt es viele, nur fällt es nicht jederman leicht dieses selbstständig zu gestalten.
Mentalcoaches können hier helfen, dabei ist es wohl besonders wichtig zu erwähnen, dass psychologische Betreuung nur effizient sein kann, wenn diese kontinuierlich stattfindet. Spontane Sorforthilfe auf Knopfdruck hingegen, hat sehr geringe Erfolgschancen. Wenn man also Hilfe von einem Mentalcoach in Anspruch nimmt, sollte diese langfristig angelegt sein. Ein gewachsenes Vertrauensverhältnis zwischen Coach und Klient:in sind eine hervorragende Basis, dem Leistungsdruck auch auf den Punkt, z. B. zum anstehenden Wettkampf entgegenzuwirken, bzw. diesen positiv zu nutzen.
Eine besondere Herausforderung liegt hier stets beim Coach einer Mannschaft. Es ist besonders wichtig, eine unterstützende Atmosphäre zu schaffen, in der jedes Mannschaftsmitglied seinen persönlichen Weg finden kann, den Druck positiv zu kanalisieren bzw. hierbei unterstützt wird.
Unsere Diskussion streift zudem die Herausforderung, wie Sportförderung und die Erwartungen von Verbänden mit den individuellen Bedürfnissen und mentalen Belastungen der Athlet:innen
in Einklang gebracht werden können. Hier gibt es sicherlich Verbesserungsbedarf, zumal zahlreiche Funktionäre in den verschiedenen Sportverbänden nicht direkt aus der sportlichen Basis, sondern eher aus kaufmännischen Hintergründen stammen und handeln.
Was sind Deine Gedanken zu diesen Themen? Hast Du für Dich einen passenden Weg gefunden Leistungsdruck gewinnbringend zu nutzen, oder zumindest angemessen damit umzugehen? Lass uns gerne wissen, wo Du Dich bereits gut aufgestellt siehst, wo Du noch Potenzial zur Verbesserung siehst und wo Du vielleicht Hilfe gebrauchen könntest.