Die Fußball-Europameisterschaft neigt sich dem Ende zu, und das Finale Spanien gegen England steht unmittelbar bevor. Ein Favorit wie Spanien dominierte seine Gegner meist wie erwartet, obgleich die DFB-Elf durchaus ebenbürtig war. Andere Mannschaften wie Italien blieben hinter den Erwartungen zurück, während Teams wie Georgien weitaus stärker agierten als zuvor eingeschätzt.
Ein Erfolgsfaktor ist natürlich stets die individuelle Klasse einzelner Akteure. Dennoch, ohne intaktes Teamwork und eine geschlossene Mannschaftsleistung sind ein Weiterkommen oder gar ein Finaleinzug kaum möglich.
In unserem Podcast „Stärke beginnt im Kopf“ haben wir uns bereits zum Ende der Gruppenphase mit dem Thema Teambuilding beschäftigt und dies nicht nur auf die EM, sondern auch auf uns als Team bei Spomind bezogen.
In unserem Dreiergespräch haben wir uns als Arbeitsgemeinschaft analysiert, indem wir die fünf klassischen Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman zugrunde legten und uns hier einordneten.
Forming (Formierungsphase): Zu Beginn stand das gegenseitige Kennenlernen und das Festlegen von Zielen im Vordergrund.
Storming (Konfliktphase): Konflikte und Unklarheiten wurden ausgetragen, was zu einer besseren Rollenverteilung und klareren Kommunikationsstrukturen führte.
Norming (Normierungsphase): Arbeitsabläufe und Rollen wurden zunehmend klarer, die Zusammenarbeit funktionierte reibungsloser.
Performing (Leistungsphase): Hier möchten wir hin: Ein eingespieltes Team, das effizient und selbstständig arbeitet.
Adjourning (Abschlussphase): Obwohl für uns noch in weiter Ferne, ist die geplante Auflösung eines Projekts ein wichtiger Aspekt, um Leistungen zu würdigen und einen sauberen Abschluss zu gewährleisten.
Spomind als Projekt und unser Podcast haben sich seit dem Start gut entwickelt, und wir haben als Team bereits viel erreicht. Dennoch gibt es Bereiche, in denen wir uns weiter verbessern können. Wenn wir uns heute in eine der Phasen einordnen müssten, dann sehen wir uns zwischen der angestrebten Performing- und der Norming-Phase.
Jeder bringt seine Kernkompetenzen in die Zusammenarbeit ein. Rollen und Aufgaben sind weitestgehend klar und eindeutig verteilt, und wir können uns zunehmend aufeinander verlassen. In unseren regelmäßigen Meetings sind wir jedoch stets dabei, uns als Team zu optimieren. Daher kehren wir regelmäßig in die Norming-Phase zurück und bewerten einzelne Faktoren neu.
Zudem ist uns im Gespräch aufgefallen, dass die Adjourning Phase nicht zwingend das Ende eines Gesamtprojektes bedeuten muss. Viel mehr befindet man sich immer wieder einmal in dieser. Aus unseren regelmäßigen Jourefixe-Team-Meetings gehen wir oft mit neuen Aufgabenpaketen und Änderungen im Rollenverständnis heraus. Wir klären, dass jeder weiß, was er zu tun hat, bzw. stellen sicher, dass der zeitliche Aufwand für jeden möglich ist, verabschieden uns und gehen unter Umständen mit neuer Ausgangssituation in die kommenden Wochen.
Wenn wir hier noch einmal an sportliche Großereignisse wie die Europameisterschaft, bzw. die Nationalmannschaften generell denken, ist die Adjourning Phase besonders prägnant. Nach einem Tournier scheiden Spieler:innen aus, sei es alters- oder leistungsbedingt, die Mannschaft verabschiedet sich zurück in die jeweiligen Vereine und kommt evtl. in veränderter Zusammensetzung zum nächsten Spiel wieder zusammen. Hier ist es sehr erstrebenswert im Guten auseinander zu gehen, um anschließend daran anknüpfen zu können. Nach der EM 24 verabschieden sich voraussichtlich Spieler wie Tony Kroos, Christiano Ronaldo, Luca Modric und viele mehr aus den jeweiligen Nationalteams. Ihr Abschied kann sich entscheidend auf ihr weiteres Leben ausüben. (Dem Thema Karriereende werden wir uns in einer der zukünftigen Podcast Episoden widmen.)
Die Reflexion über unsere Teamdynamik anhand der Phasen nach Tuckman hilft uns dabei, kontinuierlich an unserer Zusammenarbeit zu feilen und gemeinsam zu wachsen. Details zu unseren Gedanken und Ausführungen findest Du in der Podcast-Folge 58.
Was sind Deine Gedanken zu diesem Thema? Bist Du im sportlichen, beruflichen oder anderen Kontext Teil eines Teams? Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, wie weit Ihr als Mannschaft oder Arbeitsgemeinschaft entwickelt seid? Lass uns gerne wissen, wo Du Euch bereits gut aufgestellt siehst, wo Du noch Potenzial zur Verbesserung siehst und wo Ihr vielleicht Hilfe gebrauchen könntet.